Ein Rollator in der Wohnung wird sich nicht immer vermeiden lassen. Oftmals sind die Wohnungen von älteren Menschen klein und ziemlich eng. Da kann man sich bei Gehbeschwerden immer noch von Schrank zu Schrank hangeln. Außerhalb der Wohnung ist das dann aber nicht mehr möglich, und ein Rollator als Gehhilfe muß angeschafft werden.
Oft ist es auch so, daß viele Menschen leider nur von einer kleinen Rente leben müssen. Da ist der Rollator für unterwegs finanziell schon eine Herausforderung, auch wenn viele Krankenkassen einen Teil des Preises übernehmen. Wenn in der Wohnung nun aber etwas mehr Platz ist, versuchen die Senioren, sich hier ebenfalls mit dem Standardrollator zu bewegen. Meistens ohne viel Erfolg.
Der Rollator in der Wohnung
Denn die Gehhilfen, die außerhalb der Wohnung genutzt werden, sind in Innenräumen nur bedingt einsetzbar. Das fängt schon bei dem höheren Gewicht an: Wer keinen stufenlosen Zugang zu seiner Wohnung hat, dem wird es schwerfallen, Treppenstufen zu überwinden. Und wer nicht mehr gut zu Fuß ist, der schafft es in der Regel auch nicht, seinen Rollator hineinzutragen.
Dazu kommt, daß die gängigen Gehhilfen für draußen eine gewisse Breite haben müssen, damit man sich mit ihnen gefahrlos bewegen kann. In der Wohnung ist das ebenfalls hinderlich. Nicht etwa, weil die Türen zu schmal sind oder der Durchhang zwischen den Möbeln. Ein breiter Rollator brauch einfach zu viel Platz zum Wenden. Geradeaus fahren mag ja noch gehen, aber kaum jemand wohn in einem langen Korridor!
Also muß gewendet werden, auch scharfe Ecken können das Handling einschränken, wenn man sich zwischen den Zimmern bewegt.
Wohnungsrollator

Das sind schon zwei Aspekte, die für einen speziellen Wohnungsrollator sprechen. Er muß leicht sein, wendig und möglichst schmal. Dafür braucht er einiges an Zubehör nicht, was draußen ganz nützlich ist: Auf einen Sitz kann man verzichten, auch die Tasche ist nicht unbedingt notwendig.
Einige Rollatoren für die Wohnung haben ein Tablett, das ich ebenfalls nicht empfehle. Besser ist ein Korb, in den man etwa Teller und Tassen stellen kann. Vom Tablett rutschen sie mit Sicherheit bei der ersten Schwelle herunter.
Der Rollator in der Wohnung unterscheidet sich aber bei einem Detail von den übrigen Standards (das sollte er unbedingt auch): Er hat viel kleinere Räder! Draußen braucht man für einen guten Geradeauslauf, Stabilität und der Möglichkeit, Spurrillen und Hindernisse zu überwinden, möglichst große Räder.
In der Wohnung sind diese Hindernisse alle (hoffentlich) nicht vorhanden, aber man rangiert auf kleiner Fläche. Da machen sich drehbare, kleine Räder am besten. Allerdings ist dieser Rollator dann nicht mehr sehr stabil. Wer neben einer Gehschwäche auch noch Probleme mit dem Gleichgewicht hat, sollte dann aber auf die drehbaren Räder verzichten (das Drehen um die eigene Achse ist hiermit gemeint – drehen müssen sich die Räder natürlich trotzdem).